Hallo! Ich bin Oli, der Kinderreporter der Deutschen Bahn. Herzlich willkommen auf Olis Bahnwelt!

Wenn wir nachts schlafen, gehen sie an die Arbeit an den Gleisen: Die Oberbauschweißer. Sie sorgen nachts dafür, dass es bei der Bahn am Tag läuft. Wir berichten hier über einen spannenden Einsatz auf einer Nachtbaustelle mit funkelnden Lichtern im Dunkeln und zeigen, wie Gleise repariert werden! Wenn du mehr über diesen spannenden Beruf erfahren möchtest, schaue auch gern HIER vorbei.
Oberbauschweißer sind Gleisarbeiter. Sie sind für die Schienenarbeiten zuständig und wechseln zum Beispiel kaputte Schienenabschnitte aus. Es ist etwa 23 Uhr in der Nacht, als Steve, Patrick und Thomas mit der Arbeit beginnen. Auf ihrem Programm steht: Zweimal 12 Meter Schiene auswechseln. Obwohl sie sich schon sehr gut auskennen und all ihre Handgriffe sitzen, werden sie die ganze Nacht beschäftigt sein!
Gleich geht es los! Die Gleisbauarbeiter sind mit dem Gleisbaufahrzeug gerade angekommen.
Der Schienenstrang muss schön aufgewärmt werden, bevor die Gleisbauer ihn herauslösen können. Das Gerät, das hier zum Einsatz kommt, heißt Wärmeröhre.
Die Scheinwerfer vom Gleisbaufahrzeug sorgen für eine gute Sicht!
Gleich werden die zwei Schienenstränge wieder vereint.
Und einmal alle auf Abstand, bitte! Der Termiteimer ist entzündet, die chemische Reaktion ist in vollem Gange. Durch eine Öffnung entweicht der flüssige Stahl und verschmelzt die zwei Schienenstränge miteinander.
Die Schienen sind vereint und der überschüssige Stahl kann abgetragen werden. Die Schleifmaschine sprüht die Funken in alle Richtungen!
Kurz nachdem das Gleisbaufahrzeug angekommen ist, macht sich das ganze Team an die Arbeit. Bald fliegen schon die ersten Funken! Die alten Schienen werden an beiden Enden herausgetrennt. Auch Ingenieur Andreas ist dabei und schaut, ob alles gut läuft. Er müsste die Nacht nicht unbedingt am Gleis verbringen. Doch er ist gern dabei, wenn die Funken fliegen und legt auch selbst Hand an.
Währenddessen rollt ein Güterzug am Nachbargleis vorbei, denn dort läuft der Betrieb weiter. Damit nichts passiert, sind einige aus dem Team nur für die Baustellensicherung zuständig. Auch der Strom von der Oberleitung wurde an dieser Stelle gesichert, damit er nicht auf die Bauarbeiter überspringen kann. Damit das Team gut sichtbar ist, tragen alle eine Kleidung in knalligem Orange mit reflektierenden Streifen.
Kaum ist der beschädigte Schienenstrang herausgewuchtet, richten Steve, Patrick und Thomas die neue Schiene aus. Das geht nur mit Stahlkeilen und kräftigen Hammerschlägen, doch die drei müssen dabei ganz exakt arbeiten: Je genauer sie die neue Schiene einsetzen, desto weniger Unebenheiten muss das Team später mit dem Schleifgerät glattschleifen!
Ist der Schienenstrang ausgerichtet, ist das Schweißen an der Reihe. Die Truppe bringt spezielle Formen genau an der Stelle an, an der die zwei Stahlstränge aneinander schmelzen sollen und wärmt mit einem Schweißbrenner die Stelle vor. Und dann kommt es schon zum spannendsten Moment: Der Thermiteimer, ein Behälter mit einem ganz speziellen chemischen Gemisch, wird entzündet. Das bewirkt eine beeindruckende chemische Reaktion, bei der das Gemisch zu flüssigem Stahl wird und die zwei Schienenenden verbindet.
Darauf kann aber noch längst kein Zug fahren, denn der Stahlstrang ist noch viel zu uneben. Zuerst nutzen die Mitarbeitende eine hydraulische Presse. Damit können sie den überschüssigen Stahl auf der Schienenoberkante abscheren. Das bedeutet, dass sie den Stahl, der übersteht, mit einem speziellen Gerät entlang der Gleise grob abtragen oder abschneiden. Danach ist es die Aufgabe des Teams, die Schiene perfekt glatt zu schleifen. Sie holen das Schleifgerät und lassen es auf der Schienenoberkante hin- und hertanzen. Dabei sprühen die Funken in jede Richtung! Sind die Schweißstelle und der neue Schienenstrang geglättet, werden die Arbeitsmaschinen und -abfälle im Handumdrehen weggeräumt. Als wäre nie jemand da gewesen!
Die neue Schiene ist damit bereit für den Trubel der nächsten Jahre. Und schon geht es zur nächsten Baustelle.